Während OSS-Systeme früher häufig als schwerfällige, monolithische Plattformen galten, stehen heute Begriffe wie Cloud-native, Modularität, offene Schnittstellen und Automatisierung im Mittelpunkt der Weiterentwicklung. Der Netzbetrieb muss heute nicht nur funktionieren – er muss skalieren, flexibel integrierbar sein und in Echtzeit reagieren können.
Cloud-native OSS – mehr als nur Infrastrukturwechsel
Die Migration von klassischen OSS-Systemen in die Cloud bringt enorme Potenziale – aber auch Herausforderungen.
Ein „Cloud-native“ OSS ist nicht einfach ein bestehendes System, das in eine IaaS-Umgebung verschoben wird. Vielmehr handelt es sich um eine grundlegend andere Architektur: serviceorientiert, containerisiert, API-zentriert.
Vorteile Cloud-nativer OSS-Architekturen:
- Skalierbarkeit: Ressourcen können dynamisch bereitgestellt und angepasst werden (z. B. bei Massenprovisionierungen).
- Agilität: Neue Funktionen lassen sich schneller entwickeln, testen und ausrollen (Continuous Delivery).
- Ausfallsicherheit: Cloud-native Systeme sind meist redundant, lastverteilend und hochverfügbar konzipiert.
- Betriebsoptimierung: Updates, Monitoring und Wartung können automatisiert erfolgen (Infrastructure as Code).
Herausforderungen:
- Datenmigration: Der Übergang von gewachsenen Systemen erfordert sorgfältige Planung und Bereinigung.
- Schnittstellenintegration: Legacy-Systeme müssen weiterhin angebunden werden – ohne die Vorteile der neuen Architektur zu gefährden.
- Regulatorische Anforderungen: Themen wie Datenschutz, Speicherung und Zugriffskontrolle müssen sauber gelöst sein – insbesondere im Kontext kritischer Infrastrukturen.
Automatisierung und KI – vom Reagieren zum Agieren
OSS-Systeme haben traditionell „gemeldet“, wenn etwas nicht funktioniert.
Moderne OSS-Lösungen analysieren, bewerten und reagieren – in Echtzeit und oft vorausschauend.
Beispiele für Automatisierung und KI im OSS-Umfeld:
- Anomalie-Erkennung durch KI-gestützte Analyse von Performance-Daten
- Automatisierte Eskalationen bei SLA-Verstößen oder Ressourcenausfällen
- Self-Healing Netzfunktionen, bei denen Standardmaßnahmen automatisch angestoßen werden
- Predictive Maintenance, etwa auf Basis historischer Fehlerverläufe und Temperaturdaten
Diese Entwicklungen ermöglichen eine neue Qualität in der Netzsteuerung – vom reinen Monitoring zur aktiven Netzintelligenz.
Zukunftsperspektiven – wohin sich OSS entwickelt
Die nächste Generation von OSS wird nicht nur technischer, sondern auch integrativer und smarter. Drei Entwicklungen sind besonders relevant:
- Open Digital Architecture (ODA): OSS-Architekturen orientieren sich zunehmend an TM Forum ODA-Standards. Das erleichtert Interoperabilität und Innovation.
- Low-Code/No-Code-Ansätze: Konfigurationen und Prozessabbildungen können schneller durch Fachbereiche realisiert werden – bei gleichzeitiger IT-Kontrolle.
- Edge-Kompatibilität: OSS-Systeme werden zunehmend in der Lage sein, dezentrale Komponenten intelligent einzubinden – z. B. für 5G, Campusnetze oder IoT.
Proventa und alvatross – cloud-native, modular, zukunftssicher
Alvatross hat sich als Partnerunternehmen der Proventa AG auf genau diese neuen OSS-Anforderungen spezialisiert:
- Cloud-native von Anfang an – nicht als nachträglicher Umbau
- Modular & API-orientiert – für nahtlose Integration
- Open-Source-Technologie – transparent, anpassbar, langfristig erweiterbar
Die Proventa bringt Prozess- und Projektexpertise in die Umsetzung ein:
Wir kennen die Anforderungen der Netzbetreiber – und die Hürden gewachsener IT-Landschaften.
Gemeinsam realisieren wir OSS-Lösungen, die skalieren, automatisieren – und im Alltag funktionieren.
Fazit: OSS muss nicht nur modern sein – es muss wirken
Die technische Entwicklung rund um OSS ist rasant – von Cloud-native Architekturen über intelligente Automatisierung bis hin zu KI-gestützten Prozessen.
Doch entscheidend ist nicht, wie innovativ ein System ist, sondern ob es im Tagesgeschäft greifbaren Nutzen bringt.
Ein modernes OSS muss sich nahtlos in bestehende Umgebungen integrieren lassen, skalierbar sein, Prozesse vereinfachen – und vor allem:
Menschen in ihrer Arbeit unterstützen, nicht überfordern.

Wolfframm Rauschenbach ist Senior Consultant der Proventa AG und seit über 20 Jahren Wegbegleiter komplexer IT- und Transformationsprojekte. Als zertifizierter Scrum Master und SAFe Program Consultant unterstützt er Telekommunikaitons-Unternehmen, öffentliche Verwaltung und Konzerne. Neben den essenziellen Scrum-Werten steht Wolfframm Rauschenbach für Klarheit im Prozess, konsequenten Kundennutzen und praxisnahes Change-Management. Seine Erfahrung in Testmanagement und Wirtschaftsmediation rundet sein Profil als Coach und Facilitator ab.