OKR klingt wie eine Kurzform aus der Jugendsprache, aber hinter dieser Abkürzung verbirgt sich eine innovative Zielvorgabenmethode, die vielen Unternehmen, wie Google, LinkedIn oder Zalando, bereits zum Erfolg verholfen hat. Auch wir bei der Proventa AG nutzen das Rahmenwerk bereits seit mehreren Jahren. Doch wie funktioniert OKR genau? In diesem Blogbeitrag möchten wir Ihnen einen tieferen Einblick in das Thema geben.
Was ist OKR?
OKR steht für Objectives and Key Results und ist ein effektives Rahmenwerk, um die Ziele von Unternehmen, Teams und Mitarbeitenden in Einklang zu bringen. Das Ziel von OKR ist es, strategische und operative Ziele in Übereinstimmung mit den verfügbaren Mitarbeitenden und Ressourcen zu gestalten und eine starke Ausrichtung zwischen Abteilungen und Teams zu schaffen, damit sich alle auf die wichtigsten Themen in der Organisation konzentrieren können.
Bei OKR werden die Ziele für einen Zeitraum von typischerweise drei Monaten in Form von Objectives und Key Results definiert. Dabei werden Inhalte für die Ziele aus der Strategie des Unternehmens (top-down) und aus den operativen Bereichen (bottom-up) gleichermaßen berücksichtigt.
Wie formuliert man gute Objectives?
Pro Team oder Organisationseinheit sollten maximal 5 qualitative Objectives formuliert werden, um Fokus zu ermöglichen. Die Objectives sollen alle im Team motivieren und inspirieren, dass die Teammitglieder von sich aus ein Teil der Gestaltung und Bearbeitung sein möchten. Folgende Eigenschaften sollte ein Objective haben:
- Stellen Sie sicher, dass das Objective klar und präzise formuliert ist, um Missverständnisse zu vermeiden.
- Das Objective muss für alle Beteiligten im Unternehmen leicht verständlich sein.
- Ein gutes Objective sollte inspirierend sein und die Motivation und das Engagement der Mitarbeiter fördern.
- Das Objective sollte mit den Geschäftszielen und der Strategie des Unternehmens übereinstimmen. Alternativ sollte mit der Erreichung des Objectives ein Verbesserungspotential in der Zusammenarbeit gehoben werden.
- Verwenden Sie eine positive Formulierung, um eine motivierende Wirkung zu erzielen.
Ein Beispiel für die Gestaltung eines Online-Shops könnte lauten:
Wir als Team ermöglichen im nächsten Quartal, dass unsere Käufer*innen das richtige Produkt in unserer mobilen Shop-App schnell finden und die Suchfunktion lieben.
Wie formuliert man gute Key Results?
Nach der Formulierung der Objectives werden Key Results erarbeitet, um die Fortschritte des Objective zu überwachen und zu bewerten. Ein Objective hat maximal 4 zugehörige Key Results. Key Results sollten quantitativ und messbar formuliert werden. Hier sind einige Tipps für die Formulierung von Key Results:
- Stellen Sie sicher, dass die Key Results eindeutig und verständlich formuliert sind.
- Verwenden Sie Zahlen, Prozentzahlen oder andere messbare Einheiten, um die Key Results zu quantifizieren.
- Stellen Sie sicher, dass die Key Results ambitioniert sind, aber auch realistisch erreichbar.
- Die Key Results sollten direkt mit dem Objective in Verbindung stehen und den Fortschritt auf dem Weg zur Zielerreichung messen.
- Legen Sie – falls notwendig – einen Zeitrahmen fest, in dem die Key Results erreicht werden sollen. Ist kein Zeitrahmen festgelegt, gilt das Quartal als Rahmen.
- Klären Sie, wer für die Umsetzung und Messung der Key Results verantwortlich ist
Was wären also gute Key Results zu unserem oben entwickelten Objective?
- Unsere mobile Shop-App erhält bis Ende September eine Bewertung von 4,5 im App-Store.
- 80% der Nutzer*innen, die ein Produkt in den Warenkorb legen, schließen den Kauf auch ab.
- Die Nutzer*innen sind nicht länger als 10 Minuten in der Shop-App, bevor sie einen Kauf abschließen.
OKR, ein kontinuierlicher Lern- und Verbesserungsprozess
Ein Team definiert seine OKR typischerweise für 3 Monate. Am Ende des OKR-Zyklus werden die Erkenntnisse und Erfahrungen aus den letzten drei Monaten zusammengefasst und direkt in die Planung für den nächsten Zyklus einbezogen. Dadurch entsteht ein stetiger Lernprozess, der die Organisation kontinuierlich verbessert.
OKR bietet die Möglichkeit, regelmäßig Ziele und Fortschritte zu überprüfen, Feedback zu sammeln und auf Veränderungen im Geschäftsumfeld schnell reagieren zu können. Durch diese getaktete Planung kann schnell herausgefunden werden, ob Ziele zu hochgesteckt und überarbeitet, andere Ansätze versucht oder vielleicht sogar ein ganzes Projekt neugestaltet werden muss. Daher werden OKRs oft als ein wichtiger Bestandteil einer agilen und adaptiven Organisation betrachtet, die sich ständig verbessern möchte.